Seit einigen Jahren erlebt die Ökologiepolitik in Italien sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene einen Aufschwung. Dieser Erfolg ist zum Teil auf die Strategie von „Europa Verde“ zurückzuführen, sich dauerhaft mit der Partei „Sinistra Italiana“ zu verbünden, deren Bündnis AVS heute als dritte Oppositionskraft fest etabliert ist. Aber wie steht es heute um die Grünen in Italien? Welche Themen und Perspektiven gibt es? Eine Analyse von Christopher Hein.
Einheit macht stärker
Seit Jahrzehnten hat es in Italien einen Widerspruch gegeben zwischen einer für die Erhaltung der Umwelt und des Klimas sehr aktiven Zivilbevölkerung und einer schwachen politisch-parlamentarischen Vertretung dieser Interessen. Verschiedene grüne Parteien, unter stetig wechselnden Namen und Symbolen, haben es in der Vergangenheit selten auf mehr als 1-2% der Wählerstimmen gebracht, sowohl auf nationaler wie auf regionaler und kommunaler Ebene. Zwar haben sich zwei Volksabstimmungen gegen Atomkraftwerke entschieden, so dass heute Italien als eines der wenigen Länder in Europa ohne – eigene - Nuklearenergie dasteht, aber die grünen Parteien hatten auf dieses Ergebnis weniger Einfluss als etwa die „Partito Radicale“, die unter Führung von Marco Pannella und Emma Bonino zusammen mit vielen Gruppen der Zivilgesellschaft eine breite Mobilisierung gegen Atomkraft in Gang gesetzt hatte.
Auch die Linkspartei (Sinistra Italiana SI), 2017 aus der Sinistra Ecologia Libertà (SEL) hervorgegangen, schnitt in den Wahlen mit Ergebnissen, auf nationaler Ebene um 3%, nicht viel besser ab, obwohl sie mit ihrem Präsidenten Nichi Vendola, vormals Rifondazione Comunista und Ministerpräsident der Region Apulien eine weithin bekannte politische Persönlichkeit aufgestellt hatte. Die Mitgliederzahl der SI schrumpfte von 19.000 im Jahr 2017 auf 5.300 in 2023[1]. Nicola Fratoianni, der seine politische Karriere in der Rifondazione Comunista begonnen hatte, wurde 2023 erneut zum Sprecher der SI gewählt.
Der Aufschwungbegann im Juli 2022, wenige Monate vor den Parlamentswahlen, mit der Gründung der „grün-roten“ Alleanza Verdi-Sinistra (AVS) zwischen Europa Verde - Verdi (EV) und der Sinistra Italiana. Die Allianz erreichte in kurzer Zeit bei den Wahlen im September 2022, aus der Giorgia Meloni als Siegerin hervorging, 3,6% % der Stimmen und stellt 12 Abgeordnete und 4 Senatoren. Die Überraschung kam bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 2024 mit 6,8% der Wählerstimmen und 6 Europaabgeordneten, davon 4, der EV zugehörig, in der Fraktion Greens und 2 der Linken in The Left. Die Allianz verzeichnete einen Anstieg von einer halben Million Stimmen im Verhältnis zu den nationalen Wahlen in 2022. Die Umfragen zur Wählerorientierung Mitte Oktober 2025 quotieren die AVS bei 6,8% und damit als die drittstärkste Formation der Opposition hinter der PD (21,8%) und der 5-Sterne-Bewegung (13,4%)
Die AVS gehörte zu den Protagonisten der Demonstrationen für ein freies Palästina und gegen einen Völkermord im Gaza-Streifen im Oktober 2025, an denen in über hundert italienischen Städten insgesamt mehrere Millionen Menschen teilnahmen. Auch dies mag dazu beigetragen haben, dass die Allianz bei den Regionalwahlen in der Toskana im Oktober 2025 einen erneuten Wählerzuwachs auf 7% verzeichnen konnte, während die bei den vorherigen Regionalwahlen 2020 getrennt aufgetretenen Parteien zusammen auf 4,7% gekommen waren und wegen der 5-Prozent-Klausel keine Abgeordneten im Regionalparlament hatten. Dieses Mal überrundete die AVS sowohl die Lega von Matteo Salvini (4,4%) als auch die von Berlusconi gegründete Forza Italia (6,2%) und, auf der Seite der Oppositionsparteien, auch die 5-Sterne-Bewegung (4,3%).
Das Ergebnis in der Toskana ist umso bemerkenswerter als Grüne und Linke sich normalerweise dort schwerer tun, wo die PD die stärkste Kraft ist, und den regionalen Ministerpräsidenten stellt, nämlich im traditionellen „roten Gürtel“ in Mittelitalien, Emilia Romagna, Umbrien und Toskana. Bemerkenswert ist auch, dass der frühere Oberbürgermeister von Florenz und ehemalige Premierminister Matteo Renzi mit einer Gruppierung von kleinen Parteien der „Mitte“, an dem breiten, von der PD angeführten Wahl- und Regierungsbündnis teilgenommen und in seiner „Hochburg“ mit 8,8% der Stimmen zum Wahlsieg von Mitte-Links beigetragen hat. Es muss aber auch angemerkt werden, dass die Wahlbeteiligung von weniger als der Hälfte der Wähler*innen einen erneuten Tiefpunkt der allgemein beklagten Politikverdrossenheit markiert.
Der lange Weg zur Allianz
Am Anfang der grünen Partei in Italien stand eine zentrale Figur der europäischen ökologischen Bewegung: Alexander Langer, der auch in der Gründungsphase der Grünen in Deutschland eine wichtige Rolle spielte. Aus Südtirol stammend, wo er gegen den „Ethno-Nationalismus“ der deutsch- wie der italienischsprachigen Bevölkerungsgruppen kämpfte, nach einigen Jahren Militanz in der außerparlamentarischen Organisation „Lotta Continua“, Pazifist aber Befürworter eines militärischen Eingriffs Europas zur Verhinderung des Völkermords in Bosnien in den frühen neunziger Jahren, überzeugter Ökologist, war er 1990 Gründungsmitglied der Föderation der Grünen. Für zwei Legislaturperioden in das Europäische Parlament gewählt und Vorsitzender der Fraktion der europäischen Grünen, war Langer, der „Prophet der grünen Bewegung“[2] bis zu seinem Freitod 1995 eine Leitfigur, die bis heute nachwirkt. Zu seinem 30. Todestag wurde er im Juli 2025 im italienischen Parlament nicht nur von dem Sprecher der Verde-Europa, Angelo Bonelli, sondern auch von Elly Schlein, Generalsekretärin der PD, gewürdigt.
In den ersten Jahren nach ihrer Gründung schaffte die Föderation der Grünen, mit Wahlergebnissen um nur 3%, den Einzug in das italienische wie das Europäische Parlament und stellte auch Ende der neunziger Jahre mit Edoardo Ronchi den Umweltminister in der Regierung von Romano Prodi, sank aber in den Parlamentswahlen von 2009 auf das Niveau von 2%, und begann den Abstieg in die politische Bedeutungslosigkeit.
Die verschiedenen Spaltungen und Neugründungen lassen sich, zumindest teilweise, auf den Konflikt um die Grundorientierung zurückführen: eine Richtung wollte den Schwerpunkt auf den Umweltschutz beschränken, verstand sich mehr als Ausdruck der ökologischen Bewegung in der Zivilgesellschaft und stand einer Koalition mit Mitte-Links- Parteien skeptisch gegenüber. Die andere Richtung wollte den Radius auf soziale, ökonomische und bürgerrechtliche Themen ausweiten und betrachtete sich als Teil der der italienischen und europäischen Linken. Es begann die lange Zeit der „Durchschreitung der Wüste“[3], während welcher die Föderation der Grünen auch weitgehend ihre Sitze in Regional- und Kommunalparlamenten verlor. Erst der 2022 voraussehbare Sieg der extremen Rechten unter Führung der als neofaschistisch angesehenen Fratelli d’Italia bahnte den Weg zur Überwindung der internen Konflikte und zur Allianz mit Sinistra Italiana. Es stellte sich aber gleichzeitig die Herausforderung, das Verhältnis zu zur spontanen, verstärkten Mobilisierung der Zivilgesellschaft, vor allem von Teilen der Jugend, gegen die Klimakatastrophe, wie „Fridays for Future“ und insbesondere zur „Ultima Generazione“-Bewegung, zu klären. Letztere schritt nicht nur zu Straßenblockaden, sondern auch zu Beschädigungen von Kunstwerken und historischen Gebäuden wie dem Palazzo Vecchio in Florenz. Angelo Bonelli, 2023 erneut zum Sprecher von Europa Verde gewählt, verurteilte nicht nur diese Ausschreitungen, sondern auch die Linie der Bewegung[4]. Erst in der aktiven Beteiligung an der Pro-Palästina-Bewegung in 2025 und ihrer Rechtfertigung in Parlamentsdebatten, sowie der Teilnahme der grünen Europa-Abgeordneten Benedetta Scuderi an der Global Sumud Flotilla für Gaza wurde die im Green European Journal bezeichnete Gefahr überwunden, auf der einen Seite „eine Partei ohne Volk“ zu sein, und auf der anderen konfrontiert zu sein mit „einem Volk, das sich müht, in der Politik Gehör zu finden“.[5]
Die programmatischen Schnittpunkte
Die AVS hat zwei umfangreiche politische Programme erstellt, die beide eine Zusammenschau von „sozialer und ökologischer Gerechtigkeit“ zur Grundlage haben. Das Programm mit dem Titel „Neue Energien“, für die italienischen Parlamentswahlen 2022 vorgelegt, steht unter der Prämisse, „die republikanische und antifaschistische Verfassung zu verteidigen und zu verwirklichen“. Das schließt die kategorische Ablehnung der von den Rechtsparteien beabsichtigte Einführung der Direktwahl des Ministerpräsidenten sowie der „differenzierten Autonomie“[6] ein. Das erste Kapitel „Italien erneuerbar“ enthält eine Auflistung der Maßnahmen für die drastische Senkung des Verbrauchs fossiler Energien und spiegelt, wie auch die Kapitel „Italien Green“ und „Italien mit Null-Abfällen“ die ökologischen Komponenten wider. Als Sofortmaßnahmen wird ein Klima-Gesetz eingefordert. Das Programm befasst sich gleichzeitig mit einer Vielzahl anderer Bereiche des sozialen, ökonomischen und kulturellen Lebens, wie der Einrichtung eines – bisher nicht vorhandenen – gesetzlichen Mindestlohns, der Herabsetzung der Arbeitszeit, dem Verbot unbezahlter Praktika, der Verlängerung des Vaterschaftsurlaubs, und der Herabsetzung des Rentenalters auf 62 (gegenwärtig: 67) Jahre. Erziehung soll von der Kinderkrippe bis zur Universität gratis sein, Schulklassen sollen nicht mehr als 20 Kinder umfassen, die staatlichen Ausgaben für Forschung sollen auf 3% des BIP angehoben werden. Dafür soll eine progressive Vermögenssteuer eingeführt, die Steuerhinterziehung wirkungsvoller verhindert, die Steuerparadiese ausgetrocknet werden.
Die außen- und verteidigungspolitischen Programmpunkte geben Zeugnis der pazifistischen Tradition der beiden Parteien der Allianz. Die Militärausgaben sollen gekürzt, die Waffenlieferung für die Ukraine eingestellt, ein allgemeiner Zivildienst eingerichtet werden. Der russische Einmarsch in die Ukraine wird als „kriminell“ verurteilt, ein Waffenstillstand soll auf Verhandlungswege erreicht werden.
Das Programm zu den Wahlen zum Europäischen Parlament 2024 mit dem Titel „Der Mut zu wagen“ widmet das erste Kapitel dem „Europa des Friedens“. Die Proklamierung einer europäischen Verteidigungspolitik sei, so sagt die AVS, in Wirklichkeit eine umfangreiche Finanzierung nationaler Waffenindustrien, der die Allianz eine Abrüstungsstrategie entgegenstellt, und fordert, europäische diplomatische Anstrengungen, um den Frieden in der Welt zu fördern. Die Lissaboner Verträge sollten abgeändert werden, u.a. um das Einstimmigkeitsprinzip zu überwinden, eine eigenständige europäische „Bundes-Staatsangehörigkeit“ zu schaffen und einen effektiven Schutz der Grundrechte zu gewährleisten. Das europäische Green-Deal-Programm soll verteidigt und zu Ende geführt werden.
Ein breites Bündnis gegen die Rechtsregierung
Für die Parlamentswahlen 2022 ist die AVS eine Koalition mit der Demokratischen Partei (PD), +Europa, geführt von Emma Bonino, sowie Impegno Civico, einer Abspaltung der 5-Sterne-Bewegung eingegangen, die zusammen 26% der Stimmen bekamen. Die 5-Sterne-Bewegung mit dem vormaligen Premierminister Giuseppe Conte als Präsidenten ist allein in die Wahl gegangen (15,6% der Stimmen), hat aber danach in zahlreichen Regional- und Kommunalwahlen an dem „campo largo“, der Koalition „breites Lager“, wenn auch bisweilen halbherzig, teilgenommen, und im Parlament in der Regel zusammen mit den anderen Oppositionsparteien abgestimmt. Zur Opposition gehören auch die kleineren Parteien „Azione“ unter Carlo Calenda sowie „Italia Viva“ unter dem ehemaligen Ministerpräsidenten und Ex-Generalsekretär der PD Matteo Renzi, die auch in den Wahlen in der Toskana im Oktober 2025 den Kandidaten der PD für den Sitz des regionalen Ministerpräsidenten unterstützt haben.
Die Mitte-Links-Opposition ist also zersplittert, bekämpft sich auch bisweilen untereinander, tritt aber häufig gemeinsam in den Regional- und Kommunalwahlen an. Bei den nächsten Wahlen zum nationalen Parlament im Jahr 2027 stellt sich, in Anbetracht der Wahlergebnisse und den Umfragen, eine weitgespannte Koalition als die einzige Möglichkeit dar, das Rechtsbündnis unter der Leitung von Giorgia Meloni zu überrunden. Nach dem Wahlrecht, das Koalitionen prämiert, haben die kleineren Parteien, sofern sie die Sperrklausel von 3% der Stimmen nicht überwinden, nur dann eine Chance, eigene Abgeordnete zu entsenden, wenn sie vor den Wahlen ein Bündnis mit den stärkeren Parteien eingehen. Die Koalitionen müssen mindestens 10% der Stimmen erhalten. Die siegreiche Koalition erhält außerdem eine „Mehrheitsprämie“, die im jetzigen Parlament dazu geführt hat, dass die Koalition der Rechtsparteien mit nur 44 % der Stimmen 57% der Sitze im Abgeordnetenhaus haben.
Nach im Oktober 2025 durchgeführten Umfragen zur Wahlorientierung würden die 6 im Parlament sitzenden Parteien der Mitte-Links-Opposition zusammen fast 50% der Stimmen erhalten und, gingen sie eine Koalition ein, eine deutliche Mehrheit im künftigen Parlament haben. In einer solchen Koalition wäre die AVS die drittstärkste Formation. Um ein so weit gespanntes „campo largo“ zustande zu bringen, ist allerdings eine erhebliche Bereitschaft zu Kompromissen erforderlich. Zu einigen zentralen Fragen bestehen schwer überbrückbare Unterschiede. So werden die militärische Hilfe Italiens für die Ukraine sowie verstärkte Investitionen in der Rüstungsindustrie von der Demokratischen Partei und den Formationen der Mitte befürwortet, von der 5-Sterne-Bewegung und AVS hingegen abgelehnt. Kompromissbereitschaft ist außerdem fraglich angesichts der Tendenz einiger der politischen Leitfiguren, nur sich selbst und das eigene kleine Lager in den Vordergrund zu schieben. Die Betonung von programmatischen Unterschieden zwischen den Parteien erscheint häufig nur als Vorwand, um die Eigenheit, um nicht zu sagen Eigenliebe hervorzuheben und um innerhalb der Mitte-Links-Wählerschaft um eigene Wahlvorteile zu konkurrieren, statt eine gemeinsame Front gegen die rechten und extrem rechten Gruppierungen aufzubauen.
Die AVS stellt in dieser Hinsicht eine Ausnahme dar. Hier überwiegt die Überzeugung, dass ohne die anderen Oppositionsparteien eine regierungsfähige Mehrheit nicht zu erreichen ist. Zwar hat der Co-Sprecher der Allianz Angelo Bonelli seinerzeit Bedenken gegen den Eintritt der 5-Sterne-Bewegung in die Fraktion Greens im Europaparlament erhoben und sie sogar als Opportunisten und „falsche Ökologen“ abgetan.[7] Aber in jüngerer Zeit hat er den Schwerpunkt auf die Konstruktion des „campo largo“ gesetzt, das sich entlang einiger weniger programmatischer Ziele einigen solle. Gemeinsamkeiten zwischen AVS und den 5 Sternen gibt es vor insbesondere in der Friedenspolitik und der Ablehnung von militärischer Aufrüstung[8]. Allerdings befürchtet Bonelli zweiseitige Abmachungen zwischen PD und den 5 Sternen, zumal in Hinblick auf Regionalwahlen, unter Ausschluss der AVS.
Die Perspektiveh
In dieser Zeit, in der die Themen Klimawandel und Umweltschutz der Gefahr ausgesetzt sind, weniger Beachtung in den Medien und in der Politik zu finden oder sogar als „woke“ verunglimpft zu werden, wächst, zum ersten Mal in Italien, eine Stimme, die gerade diese Politikbereiche im DNA hat, aber früher kaum Gehör gefunden hatte. Die Allianz zwischen der Linken, die auch einen historischen Bezug zu der seit langem verschwundenen Kommunistischen Partei hat, und den Grünen, die aus den Umweltbewegungen hervorgegangen ist, könnte auch für andere Länder ein Modell darstellen. Gegenüber der PD als Ausdruck sozialdemokratischer Tradition und viele Male in der Vergangenheit Regierungspartei, stellt die Allianz für Italien etwas „Neues“ dar, eine Eigenschaft, die häufig von der Wählerschaft prämiert worden ist. Das Zusammenspiel von ökologischer, pazifistischer und radikal-sozialer Ausrichtung, wie sie die Allianz, nicht nur im Parlament und in ihren Programmen, sondern auch „auf der Straße“ verkörpert, könnte eine erfolgreiche Karte sein und die Formation über die angestrebte 10-Prozent-Grenze der Wähler bringen. Vieles hängt davon ab, ob die AVS in der Lage sein wird, die Nichtwähler – fast die Hälfte aller Wahlberechtigten – anzusprechen und zu mobilisieren. Das gilt vor allem für die jüngeren Altersgruppen. Wie alle mehr oder weniger links ausgerichteten Parteien ist die AVS in den großen Städten weit stärker als auf dem Land und in den Peripherien, wo sie bisher so gut wie keine Verankerung hat. Eine dritte Herausforderung ist die der Koalition mit anderen Parteien und die Konstruktion des Campo largo, ohne die eigene Identität zu verlieren, aber mit genügend politischem Geschick, um gleichwohl die Gemeinsamkeiten herauszustellen und der „egozentrischen“ Gefahr zu entgehen. Sicherlich, eine solche Koalition darf sich nicht auf das „Gegen“, nämlich gegen die Rechten, beschränken, sondern muss daran arbeiten, ausreichende programmatische Schnittpunkte für eine positive, auf die Zukunft gerichtete Alternative zu finden.
Die in diesem Artikel geäußerten Meinungen spiegeln nicht unbedingt die der Heinrich-Böll-Stiftung wider.
[1] sinistra-italiana_assemblee-congressuali-45-febbraio_Tabella-delegati-aderenti PDF (www.sinistraitaliana.si)
[2] Marco Boato, Profeta Verde, Post auf der Webseite der Alexander-Langer-Stiftung, https://www.alexanderlanger.org/pubblicazioni-e-risorse/profeta-verde/9…, 1986
[3] So A. Toniolo und S.Fontana im Green Europa Joural 2023, https://www.greeneuropeanjournal.eu/nuovo-attivismo-vecchia-politica-le-divisioni-del-movimento-per-il-clima-in-italia/
[4] Il Foglio, https://www.ilfoglio.it/politica/2023/11/07/news/le-proposte-di-ultima-generazione-non-sono-per-niente-condivisibili-parla-bonelli-5877213/
[5] Green European Journal, a.a.O.
[6] Die Übertragung weitgehender staatlicher Kompetenzen an einzelne Regionen, in der Praxis an die nördlichen „reicheren“. S. den Artikel C.Hein https://fr.boell.org/de/2023/09/19/reformhaus-italien-ein-luftschloss
[7] https://www.repubblica.it/politica/2023/01/27/news/m5s_verdi_gruppo_parlamento_europeo-385314348/
[8] https://www.ansa.it/sito/notizie/politica/2025/02/23/bonelli-senza-avs-e-m5s-non-si-vincono-le https://verdisinistra.it/riarmo-ue-bonelli-e-fratoianni-avs-bene-mozione-m5s-anche-avs-presenta-proprio-testo-aumentare-spese-militari-e-una-follia-il-parlamento-italiano-venga-coinvolto/-elezioni_82ccf338-840d-499c-b7c3-afb4f81ab59e.htm